Wie vermeiden wir Plastikmüll unterwegs und wohin mit den Mülltüten mitten auf dem Meer?

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14 Tage auf See und um uns rum das weite Blau. Das riesige atemberaubende Meer, nichts weiter als Natur. Und dann sind da noch wir, drei Menschen, mit einem kleinen Segelboot. Und egal wie sehr wir uns bemühen, wir produzieren Müll, mitten auf dem Ozean. Verpackungen aus Plastik und Papier, Dinge die nirgendwo weniger hingehören, als an diesen unberührten Ort. Wohin mit unseren Mülltüten, wenn wir abseits jeglicher Zivilisation sind und was tun um unsere Umwelt mit so wenig Plastikmüll wie möglich zu belasten? 

 

14 Tage auf dem Meer – wohin mit unserm Müll?

Wenn wir eine lange Überfahrt vor uns haben, bereiten wir uns darauf vor. Wir planen was und wie viel wir an Lebensmitteln kaufen und verstauen alles sorgfältig. Oft kam die Frage, wo wir denn nach so vielen Tagen, auf dem Meer unsern Müll lassen. Bevor wir all die Lebensmittel verstauen, die wir zuvor gekauft haben, fangen wir an jeglichen Verpackungsmüll, der uns keinen Vorteil bietet zu entsorgen. Wozu sollte das Müsli, das in einer Plastiktüte verpackt ist, zusätzlich noch in einem sperrigen Pappkarton sein? Das ist also die erste Maßnahme die wir treffen, um schon bevor wir los fahren so wenig Müll wie möglich dabei zu haben. Trotzdem produziert jeder Deutsche im Durchschnitt 445 Kilogramm Müll im Jahr (Quelle: www.gießener-anzeiger.de), das würde bedeuten am Ende der 14 Tage Überfahrt müssten wir einen 42 Kilogramm schweren Müllhaufen dabeihaben. Garnicht mal so wenig, wenn man bedenkt, dass eine Einwegplastikflasche nur 12-35 Gramm wiegt. Alles was dann an leeren Verpackungen anfällt, falten wir so klein wie möglich und sammeln es in Mülltüten, die wir nachdem sie voll sind in unserer Ankerkiste verstauen, um sie nach der Überfahrt an Land zu entsorgen. Glasverpackungen spülen wir aus und stellen sie einfach wieder an genau die selbe Stelle an der sie vorher aufbewahrt waren. Und dann gibt es da noch den organischen Müll. Apfelkitschen, Bananenschalen, Essensreste… all das schmeißen wir über Bord, zurück in die Natur. Am Ende so einer 14 Tägigen Fahrt kommen dann einige Mülltüten zusammen, doch durch die Maßnahmen die wir treffen, haben wie niemals mehr als in unseren Ankerkasten vorne am Bug des Bootes passt. Doch ich bin mir sicher, wir hätten weitaus mehr Mülltüten dabei, wenn wir keine Maßnahmen treffen und neue Alternativen nutzen würden, die es uns ermöglichen viel weniger Verpackungsmüll zu produzieren. 

 

Die kleinen Dinge die man tun kann um Müll zu vermeiden

Seit 9 Monaten sind wir nun auf Reisen und waren dauerhaft am und auf dem Meer unterwegs. In dieser Zeit, habe ich eine völlig neue und intensivere Verbindung zu unseren Meeren entwickelt. Ich komme nicht aus einem Ort, der am Meer liegt. Lediglich in Urlauben habe ich im Atlantik gebadet oder meine Zeit am Strand verbracht. Und nun ist das Meer Teil meines Zuhauses geworden und ich habe noch mehr als zuvor verstanden, das wir diesen riesigen Bestandteil unserer Erde beschützen müssen. Man kann nicht von heute auf morgen alles plötzlich richtig machen, aber man kann anfangen sich kleine Themenbereiche herauszusuchen und sich überlegen, inwiefern man sich dort besser und überlegter verhalten kann. Vielleicht kann ich euch ein wenig inspirieren mit den Ideen, die ich mir persönlich angeeignet habe, um weniger Müll zu produzieren.

 

Im Supermarkt schon Müll vermeiden. 

Weil wir kein Auto haben mit dem wir schnell mal eben zum Supermarkt fahren, machen wir meistens große Einkäufe und planen für mehrere Tage. Also wissen wir fast immer, dass wir Einkaufen gehen und können uns so darauf vorbereiten. Also statte ich mich mit Obstnetzen, Jutebeuteln und Ikeatüten aus, denn schon beim Einkaufen entsteht durch die kleinen durchsichtigen Plastiktüten in die man das Obst packt und durch die riesigen festen Plastiktüten um all die gekauften Produkte mitzunehmen unglaublich viel Müll. Und was ist es schon für ein Aufwand, vorher seine eigene Tasche mitzubringen? Oft passiert es mir, dass mir eine Tüte gegeben wird und ich nicht aufgepasst habe oder nicht richtig ausgedrückt habe, dass ich keine brauche. Diese Tüten nutzen wir dann meistens um darin unseren Müll zu sammeln. So hat auch dieses Stück Plastik noch einen weiteren Zweck erfüllt. 

 

Nachhaltigkeit im Bad 

Während der Zeit in der ich mich Zuhause während meines Studiums mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt habe, habe ich vieles ausprobiert, um für mich einen Weg zu finden auch im Badezimmer weniger Müll zu produzieren. Shampooflaschen, Zahnpastatuben, Zahnbürsten, Wattestäbchen und und und. All das türmt sich in Kosmetikmülleimern. Doch auch die Drogeriemärkte schlagen neue Wege ein. Man findet immer mehr Alternativen, die man ausprobieren kann und so bin ich irgendwann auf Dinge wie feste Seife, festes Haarschampoo, feste Haarspühlung und  Bambuszahnbürsten gestoßen. Meine Seifen bewahre ich seither alle in einem kleinen Seifensäckchen auf, welches ich immer wieder für eine neue Seife verwenden kann. So habe ich nie eine Shampoo oder Duschgelflasche, die nach Verbrauch im Müll landet. Zudem nutze ich Wattestäbchen und Zahnbürsten aus Bambus und produziere so keinerlei Plastik, welches entsorgt werden muss. Für mich funktionieren diese Alternativen genauso wie all die anderen herkömmlichen Produkte, kein Nachteil, kein Kompromiss. Und wenn ich mich dann plötzlich mal danach sehne mich mal wieder zu schminken, so tuts beim abschminken ein wenig Seife auf dem guten alten Waschlappen. 

 (Die verlinkten Produkte, habe ich selbst ausgiebig und für lange Zeit getestet und empfehle sie mit gutem Gewissen an euch weiter, für diese Meinung bin ich weder bezahlt worden, noch habe ich Produkte umsonst zugeschickt bekommen)

 

Nachhaltigkeit unterwegs im Alltag 

Mittlerweile werden uns so viele verschiedene Möglichkeiten angeboten, aus denen wir uns das herauspicken können, was uns am besten gefällt. Wir sind nicht mehr dazu gezwungen eine Butterbrottüte zu nutzen, sondern haben die Wahl zwischen etlichen Butterbrotdosen und Trinkflaschen aus Edelstahl, die so lange halten, dass man sich gefühlt nie wieder eine neue kaufen muss. Warum also nicht etwas nutzen, was man nicht ständig neu kaufen oder weg werfen muss?

Das alles sind aber Dinge an die man sich gewöhnen muss, man muss seine Routinen und Gewohnheiten plötzlich umstrukturieren oder sich auf einmal auf etwas neues einstellen. Ich weiß, dass das nicht einfach ist den auch mir fällt das in vielen Hinsichten oft schwer. Wir befinden uns grade in Brasilien und hier wird viel wert auf gute kühle Getränke gelegt. Fast immer bekommt man einen Einwegstrohhalm aus Plastik, vor allem die Kokosnüsse kann man schlecht ohne trinken und so habe ich mir vor kurzem einen Edelstahlstrohhalm gekauft. Viel zu oft vergesse ich ihn noch im Boot und ärgere mich fürchterlich darüber, aber gleichzeitig bringt es  mich dazu mich im Alltag immer weiter herauszufordern und mein Verhalten im Hinblick auf die Nachhaltigkeit jeden Tag ein kleines Stück zu verbessern. 

 

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Ich habe mir mit der Zeit angewöhnt, bei jeder Tüte und jeder Verpackung die ich in der Hand halte zu überlegen, ob ich es nicht irgendwie vermeiden könnte diesen Müll zu produzieren. Und noch intensiver wurden meine Gedanken  zu dem Thema, als ich mich mitten auf dem Atlantik befand und wir mit unserm Boot, durch einen Haufen Plastikmüll steuerten. Ich konnte Schuhe und Flaschen finden und sogar Coronamasken haben es schon so viele Seemeilen bis in die Mitte des Ozeans geschafft. Erst da habe ich so richtig begreifen können was das alles schon für Ausmaßen angenommen hat. Natürlich gibt es noch viele andere Gründe und viel mehr was man tun könnte, trotzdem muss man irgendwo anfangen. Und ja vielleicht ist diese ganze Sache mit dem Bambus auch ein „Öko-Lifestyle“, aber ist das denn überhaupt schlecht? Meiner Meinung nach müsste es viel mehr Lifestyles geben, die die Leute dazu bringen, kleine Angewohnheiten die der Umwelt schaden zu überdenken, denn am besten schafft man Veränderungen gemeinsam. 

LeonieWie ich mit Jonas und Thilo das bis jetzt größte Abenteuer meines Lebens starte und euch auf meiner Gedankenreise mitnehme.↓Wir segeln um die Welt ↓

Leonie

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