Man lernt jeden Tag dazu, am besten allerdings aus Fehlern

Für alle die, die lieber zuhören und abschalten ↓

Von Anfang an, war mir sehr bewusst, wir werden vieles falsch machen. Wir werden schlimme und weniger schlimme Fehler machen und egal wie viele Tipps und Tricks wir bekommen, sie werden passieren. Das war meine Erwartung und diese Phase in der noch viel passiert, womit wir nicht rechnen können, einfach weil wir kaum Erfahrung haben ist noch lange nicht vorbei.

 

Vor ein paar Tagen ankerten wir in einer wunderschönen Bucht. Nach einigen Nächten in anderen Ankerbuchten, die gut besucht von anderen Segelbooten waren, fühlten wir uns mittlerweile sehr sicher. So sicher, um die nächste Nacht in einer verlassenen Bucht zu schlafen. Unser Tiefenmesser ist kaputt und einen Dinghimotor hatten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht. Wir wussten, dass das keine guten Bedingungen zum Ankern sind, trotzdem wollten wir uns nicht aufhalten lassen. Wir ankerten nah am Strand um nicht so weit paddeln zu müssen und auch die Tide war von Zyklus zu Zyklus unterschiedlich, worüber wir nicht Bescheid wussten. Der Wind drehte in der Nacht unglücklich und so wachten wir morgens davon auf, wie unser Boot mit einem unfassbar unangenehmen Geräusch auf den Boden schlug. Wir waren schnell hellwach und an Deck. Wir befanden uns mit dem Boot kurz vor der Brandung und steckten mit dem Kiel im Sand. Die Wellen legten das Boot mehrere Male so stark auf die Seite, dass unsere Regale im Innenraum sich mal wieder leerten. Wir hatten großes Glück, dass zwei Freunde, die wir unterwegs kennengelernt haben das Spektakel beobachtet hatten und uns mit ihrem Boot raus ziehen konnten. Unseren Anker mussten wir samt Kette in der Bucht zurücklassen und ihn zu einem späteren Zeitpunkt hoch tauchen. Das alles war ein ziemlicher Schock für uns, und wir werden das Gefühl, welches uns währen der Situation begleitet hat niemals vergessen. 

 

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Vor diesem Szenario wurden wir bestimmt mehr als fünf mal gewarnt. Und doch haben wir die Warnungen nicht ernst genommen. Man könnte fast denken, wir hätten es extra gemacht um zu sehen was passiert. Doch das einzige, was uns in diese Situation gebracht hat, ist die Naivität, die jeder von uns hat, wenn er nicht weiß, was auf einen zukommen kann. Wenn man sich noch keinerlei Vorstellungen von Situationen machen kann, weil man nie etwas ähnliches erlebt hat. 

 

Ich möchte damit nicht sagen, dass es in Ordnung ist Dinge nicht ernst genug zu nehmen, die einem geraten werden. Ich möchte auch nicht damit sagen, dass es gut ist, sich in solche Situationen zu bringen. Ich bin jedoch eine Person, die viel darüber nachdenkt, was geschehen ist, was wir falsch gemacht haben und vor allem, was wir daraus lernen durften.

 

 

Fast alles, was wir nun nach 3 Monaten auf dem Meer können, haben wir aus Fehlern gelernt. Manchmal aus Größeren, manchmal aus Kleineren. Wir segeln nicht mehr bei falschem Wind raus, denn wir haben gelernt, dass dabei vieles kaputt gehen wird. Wir haben nun Diesel im Kanister dabei, denn wir haben gelernt, dass es gefährlich werden kann, wenn einem unterwegs der Diesel ausgeht. Genau das gleiche mit dem Wasser, erst als uns das erste mal unterwegs der Wassertank leer ging, haben wir uns Wasserreserven angeschafft, die für den Notfall in der Bilge liegen. Und genau so werden wir ab nun wohl nicht mehr zu nah am Strand Ankern.

 

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Fehler sind wichtig


Es ist so wichtig Fehler zu machen, denn nur so können wir wachsen. Nur durch Fehler kommen wir weiter, erwerben mehr wissen, mehr Erfahrung und mehr Können. Nur durch Fehler wird sich unser Horizont jeden Tag ein Stück erweitern. Es ist in Ordnung diese ganzen Fehler zu machen, so lange wir daraus lernen. Woher sollen wir denn Dinge überhaupt direkt richtig machen können, wenn wir sie nie zuvor gemacht haben? Alles was man die ersten Male macht, macht man mit dem Risiko, dass es eventuell schief geht. Würden wir uns davon jedoch aufhalten lassen, so würden wir auf der Stelle treten.  Also lasst euch bei euren Vorhaben nicht durch zu viel Gerede stoppen. Es ist ganz egal, um welche Lebenssituationen es dabei geht, Fehler müssen gemacht werden. Seit mutig, gebt eurer Bestes, macht eure Fehler, lernt daraus und macht es nächstes mal einfach besser. Denn so funktioniert das Leben, zumindest in meinen Vorstellungen.

LeonieWie ich mit Jonas und Thilo das bis jetzt größte Abenteuer meines Lebens starte und euch auf meiner Gedankenreise mitnehme.↓Wir segeln um die Welt ↓

Leonie

Wie ich mit Jonas und Thilo das bis jetzt größte Abenteuer meines Lebens starte und euch auf meiner Gedankenreise mitnehme.

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